Ist es möglich, meine Sehstärke zu verbessern?

Kann Augentraining dazu führen, dass man keine Brille mehr tragen muss?


Als Brillenträger habe ich mir diese Fragen selbst oft gestellt.


Zu Beginn möchte ich gerne zwei Begriffe gegenüberstellen. Das Sehen und die visuelle Wahrnehmung.

  • Sehen ist die Fähigkeit des Auges, auf Licht zu reagieren und eine Sehschärfe zu erzielen.

  • Die visuelle Wahrnehmung ist ein Resultat der Fähigkeit des Menschen, die Informationen, die es mittels der Augen erhalten hat, zu verstehen und zu übersetzen.


Eine Verbesserung der Sehkraft durch Augentraining oder Sehübungen ist leider nicht möglich. Fehlsichtigkeit ist die Abweichung in Dioptrie des optischen Systems im Auge, die durch ein Ungleichgewicht zwischen Augenlänge und Brechkraft entsteht. Wenn das Auge im Verhältnis zur Brechkraft zu lang ist, spricht man von Kurzsichtigkeit. Wenn es zu kurz ist, ist man weitsichtig. 

Es ist nicht möglich, das Wachstum des Auges durch Training zu stimulieren oder die Brechkraft des optischen Systems, bestehend aus Cornea (Hornhaut) und Augenlinse, durch Augenübungen zu verändern.



Die visuelle Wahrnehmung kann durch gezielte Augenübungen und Augentraining verbessert werden. Durch diese Maßnahmen wird das eigene Sehen und das Verständnis des Auges verbessert, was wiederum zu einer Entlastung des Sehens führt. Insbesondere wird das Muskelgedächtnis bei Augenbewegungen verbessert, die Einstellbewegung des Auges auf unterschiedliche Distanzen optimiert und die Akkommodationsfähigkeit des Auges gesteigert.

Dennoch sollte beachtet werden, dass dies nicht bedeutet, dass bei Fehlsichtigkeiten auf eine Brille oder Kontaktlinsen verzichtet werden kann.



Bei längerer Arbeit am Bildschirm können Symptome wie Müdigkeit, gerötete und brennende Augen auftreten, was auf eine Überanstrengung der Augen hindeutet. Konzentrationsschwächen und Kopfschmerzen können weitere Folgen sein


Um das Auge zu entlasten, sollten regelmäßige Pausen eingelegt werden und bewusstes Blinzeln praktiziert werden. 

Gelegentliches Aufstehen und Herumgehen, beispielsweise um etwas zu trinken, ist ebenfalls ratsam. Es ist wichtig, genug Wasser zu trinken, um den Körper und die Augen ausreichend zu versorgen.

In den kurzen Pausen sollten die Augen auf möglichst große Objekte in der Ferne gerichtet werden, um die Akkommodation zu entspannen und körperliche sowie geistige Verspannungen zu lösen. Auch das Strecken und Gähnen kann dazu beitragen, den Körper und Geist zu entspannen. Nach kurzen Pausen kehrt man erfrischt an den Arbeitsplatz zurück.




Als kleine Übung verwende ich die 20, 20, 20 Regel an.

  • Nach 20 Minuten Naharbeit für 20 Sekunden auf ein 20 Fuß (ca. 6 Meter) entferntes Objekt sehen.

Augenübung, Bildschirmbrille, 1070-Wien





Klare Sicht hängt auch von einer lockeren Rückenmuskulatur ab. Besondere Bedeutung hat die Schulter- und Nackenregion. Die Blutversorgung der Augen verläuft durch den Nackenbereich. Zudem befinden sich auf Höhe des zweiten Halswirbels Nervenbahnen, die zu den Augen führen und die Augenfunktionen regulieren. Wirbelverschiebungen in diesem Bereich führen zu Sehverschlechterung. Deshalb ist es wichtig, den Nacken, der gerade bei der Bildschirmarbeit leicht verspannt, zu lockern.





Als Übung dazu ist das Schulterkreisen optimal. 

Der obere Rücken wird gelockert und die Muskulatur gestärkt. Die Brustmuskulatur kann sich öffnen. Ihre Haltung wird sich verbessern.

Ablauf:

Legen Sie die rechte Hand auf die rechte Schulter und die linke Hand auf die linke Schulter. Heben Sie die Ellbogen an, und führen Sie mit ihnen leichte, kreisende Bewegungen abwechselnd nach vorn und nach hinten durch. Achten Sie darauf, dass die Bewegungen fließend sind. 

Übungsdauer : Eine Minute




Diese und ähnliche Übungen können helfen, das Auge und den Körper am Bildschirm zu entlasten und die Arbeit im Büro angenehmer zu gestalten.





Das Tragen einer Brille am Bildschirm trägt ebenfalls zur Entlastung der Augen bei. Es kostet aber mit dem falschen Glas Energie, Kraft, Konzentration und Sehvermögen. Es gibt ganz unterschiedliche Glasarten mit eigenen Vor- und Nachteilen.

Aus diesem Grund empfehle ich, regelmäßig einen Optiker aufzusuchen, um sicherzustellen, dass deine Sehstärke stets optimal ist und deine Brillengläser zu deinem Einsatzgebiet passen. Zusätzlich empfiehlt es sich, auch regelmäßig eine medizinische Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt durchführen zu lassen.




Am Ende möchte ich noch eine Übung zur Aktivierung beider Gehirnhälften und das Anregen der Fusion vorstellen. Außerdem ist der entstehende Seheindruck sehr faszinierend. Die Übungsdauer beträgt 1 Minute und es ist ein A4 Blatt notwendig.

Ablauf:

Rollen Sie ein Din-A4-Blatt längs zu einer Rolle zusammen. Halten Sie das Rohr vor ein Auge und schauen Sie auf ein ca. 4 Meter entferntes Objekt. Das andere Auge wird mit der Hand abgedeckt, bleibt aber geöffnet. Schauen Sie etwa eine halbe Minute durch das Rohr, sodass sich Ihr Gehirn das Bild gut einprägen kann. Atmen Sie dabei ganz entspannt. Fahren Sie mit der Hand, die das Auge abgedeckt hat, entlang der Papierrolle nach vorn bis zum Ende des Rohrs.

=>Jetzt sollten Sie ein “Loch” in Ihrer Hand wahrnehmen, durch das Sie hindurchschauen   können.





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